Friedrich Wilhelm Witte gründet die Leipziger Kugellager GmbH in der Naumburger Straße 23 (Leipzig Plagwitz) und beginnt industriell Kugellager zu fertigen. Zunächst umfasst das Portfolio Radial- und Axialrillenkugellager bis zu einem Durchmesser von 150mm. 10 Jahre später erweitert man das Produktportfolio um Nadelrollen und Nadellager, welche in vollrolliger Ausführung als auch mit einem sog. Fensterrahmen erhältlich sind.
Bis 1934 vergrößert sich das Werk immens, sodass innerhalb von zwei Jahren Bauzeit auf einer Fläche von 35.000m² am Standort Böhlitz-Ehrenberg, einem heutigen Stadtteil Leipzigs, ein zweites Werk errichtet wird. Unter dem Markennamen DKF (Deutsche Kugellagerfabrik) produzieren 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neben Nadel- und Rillenkugellagern auch Quer- und Längslager, Vierpunktlager mit geteiltem Außenring, Flanschlager und im Zuge des II. Weltkrieges auch Sonderlager für Flugzeuge und Panzermotoren.
Das Unternehmen wird als Leipziger Kugellagerfabrik SAG (Sowjetische Aktiengesellschaft) neu gegründet. Mit einem überarbeiteten Warenzeichen, den drei Buchstaben DKF und dem Leipziger Völkerschlachtdenkmal, welches noch heute in modifizierter Form Teil des KRW-Logos ist, erweitert sich das bisherige Sortiment um zweireihige Pendelrollenlager in den Durchmessern von 40 bis 1.400mm und um Axial-Pendelrollenlager.
Das Unternehmen wird in einen Volkseigenen Betrieb überführt - das VEB Wälzlagerwerk Leipzig entsteht und beschäftigt bis zum Mauerfall 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Marke DKF bleibt als Namenszusatz erhalten.
Neben dem Werk in Leipzig werden auch weitere sieben VEB im gesamten Gebiet der ehemaligen DDR unter dem Dach des Kombinats für Wälzlager und Normteile vereinigt. Darunter zählen beispielsweise das Wälzlagerwerk in Fraureuth (heute Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH) und das Wälzlagerkäfigwerk in Mittweida (heute MPT Group GmbH).
Das VEB Wälzlagerwerk Leipzig produziert pro Jahr bis zu 385.000 Lager, die national und international angefragt und eingesetzt werden. Aufgrund dieser hohen Absatzmengen vergrößert man das Werksgelände auf 76.000m².
Mit dem Ende der DDR kommt auch das Ende des VEB Wälzlagerwerks Leipzig. Nach dem Übereinkommen zwischen Treuhandanstalt und FAG Kugelfischer kauft der aus Schweinfurt stammende Wälzlagerkonzern für 27 Mio. DM alle acht Wälzlagerwerke des Kombinats mit insgesamt 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Noch im selben Jahr wird daraufhin die Deutsche Kugellagerfabriken Leipzig GmbH gegründet, welche sich später in DKFL Deutsche Kugellagerfabriken GmbH (Leipzig) umfirmiert. Innerhalb eines Jahres werden 1.000 Beschäftigte entlassen. Der FAG-Konzern muss bereits Ende 1992 die DKFL abstoßen, die daraufhin zahlungs- und handlungsunfähig wird und 1993 ein Gesamtvollstreckungsverfahren anmeldet. Damit endet auch der Markenname DKF.
Als Kugel- und Rollenlagerwerk Böhlitz-Ehrenberg GmbH wird am 20.12.1993 das Leipziger Werk von den Herren Binnemann, Preißinger und Heise neu gegründet und in den darauffolgenden 90er Jahren etabliert. Mit anfangs 6 Mitarbeitern beginnt man unter dem Markenname KRW qualitativ hochwertige Wälzlager zu fertigen und sich nach und nach einen internationalen Kundenstamm aufzubauen.
Mit der Eingemeindung Böhlitz-Ehrenbergs zu Leipzig wird auch das Wälzlagerwerk umbenannt: die heutige Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig GmbH entstand.
Beginn des internationalen Wachstums: KRW eröffnet Vertretungen in Australien, China und Indien. Später folgen Kasachstan und Taiwan.
Seit dem Jahr 2013 gehört das Unternehmen zum Firmenverbund der Wafangdian Bearing Group Corporation Limited. (ZWZ), dem größten staatlichen Wälzlagerhersteller in China.
KRW entwickelt und fertigt Premiumprodukte für mehr als 600 Kunden weltweit.
Erweiterung des Produktportfolios großer Wälzlager bis zu einem Außendurchmesser von 2.500mm
